Obst im Wald

Die Naturpark-Verwaltung "Unteres Saaletal e. V." hatte zur Herbstwanderung im Gebiet Kloschwitz-Trebitz-Beesenstedt eingeladen. Seit den kurzzeitigen Autobahnbau-Variantenprüfungen weiß ich, wie schön es dort ist und fand mich pünktlich auf dem "NaturParkPlatz" in 06198 Trebitz ein.

Bei leichtem Nieselregen ging es zunächst ein Stück auf der Landstraße L 157 in Richtung Zaschwitz, dann auf dem "Pastorenweg" zum Ostrand des Bachtals mit dem Landschaftsnamen Brehnau.

Das Gewässer heißt Kühlbach, es hinterlässt in der Brehnau ein bis zu 35 m tiefes, kerbenförmiges Erosionstal. Bestanden ist es mit alten Winterlinden, Hainbuchen und Stieleichen. Trocken- und Halbtrockenrasen beherbergen gefährdete und seltene Pflanzenarten.

Die Erosionstäler westlich der Saale sind erdgeschichtlich unerhört jung, entstanden erst im Mittelalter und sind heute noch in Bewegung. Um 1900 wurde die Terrassierung der Täler aufgegeben und es wurden alte Obstsorten angepflanzt. Anders als die beliebten Streuobstwiesen benötigt das "Obst im Wald" kaum Pflege und ist durchaus konkurrenzfähig.

Die Naturpark-Verwaltung fragt sich nun, ob "Obst im Wald" in die Schutz- und Bewirtschaftungskonzepte ihres mittlerweile 40.800 ha großen Verbandsgebiets passt. Ich wenigstens bedauerte es, keinen Obstkorb dabei gehabt zu haben.

Am Ostrand der Brehnau wurde bei dem Dorf Zörnitz eine wichtige Schlacht des Thüringischen Erbfolgekriegs geschlagen (1247-1264). Nordöstlich davon zeugt die kegelförmige Resthalde der Kaligrube Johannashall von der 1904 bis 1922 hier betriebenen Düngemittel-Förderung.

Botanisch interessante Salzstellen unterhalb der Halde werden wahrscheinlich zurückgehen, weil es inzwischen eine wirksame Haldenfuß-Entwässerung gibt.

Insgesamt war es eine sehr interessante Tour, die man auch ohne Führung absolvieren kann. Der passende Flyer der Naturparkverwaltung kann hier heruntergeladen werden: Flyer Kloschwitz.
Und bei den Geo-Trackern von GPSies gibt es die elektronische Wanderkarte als App fürs Mobiltelefon.

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